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Berlin Königsberg

Aktualisiert: 22. Apr. 2018

von Milan Procyk


Auf vielen Wegen kamen Freunde Kants und Königsbergs nach Kaliningrad. Die meisten nahmen das Flugzeug und landeten - nach Umstieg in Warschau, Minsk oder anderswo - am Ende in der Oblast.

Unser Transportmittel war der Kleinbus. Zu siebt brauchten wir dreizehn Stunden von Berlin quer durch Polen um ans Ziel zu gelangen. Unser heiterer Fahrer Sergej und die Erzählungen unserer ältesten Mitfahrerin Erna Moscal verkürzten die Stunden, die Grenzbeamten verlängerten sie.

Im Nachhinein können wir froh sein den Bus genommen zu haben. Alleine schon des schweren Gepäcks wegen: Sanktionen und Gegensanktionen, Skripal und Syrien. So blieben uns dreizehn Stunden um uns darauf einzustellen und Einigkeit darüber herzustellen, wie wichtig doch der zivilgesellschaftliche Austausch ist.

Heute dann der obligatorische Teil einer Kaliningradreise mit langer Entdeckungstour im Bus. Die gute Stimmung liegt nicht nur am endlos blauen Himmel, die Reisegruppe ist sichtlich zufrieden mit dem, was sie vorfindet: gut erhaltene Zeugnisse Königsbergs, russisch-hanseatischer Barock und sozialistische Brachialarchitektur. Dazu Vorträge von Experten, die um keine Antwort verlegen sind.

Obwohl ich schon ein Jahr hier gelebt habe, war auch für mich einiges neu. Nicht zuletzt das Fussball-Stadion auf der Lomse, wo bald um die Weltmeisterschaft gespielt wird. Die vielen Baustellen kündigen schon die nahenden Besucherscharen an. Kaliningrad macht sich hübsch für sie und greift dabei zur Königsberger Kur.

Sichtbar ist das an restaurierten Hausfassaden am Leninskij Prospekt oder Ansichtskarten mit Königsberger Motiven an Verkaufsständen überall in der Stadt. „König“ ist hipp und die Kaliningrader die ich kenne, identifizieren sich auch mit der ostpreußischen Geschichte ihrer Oblast.

Morgen, sagt mir der Plan, geht es weiter ins ehemalige Judtschen (heute: Weselowka) und zum „Kant-Haus“. Wir halten euch auf dem Laufenden.



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