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Gerfried Horst: Begrüßungsansprache 2011

 

Vielen Dank, Herr Generalkonsul, dass Sie heute schon zum dritten Mal das Treffen der russischen un

deutschen Freunde Kants eröffnen. Herzlichen Dank auch Herrn Andrej Portnjagin, der uns wieder die Räume des Deutsch-Russischen Hauses zur Verfügung gestellt hat. Dank ebenso an Boris Bartfeld, der auf russischer Seite unseren Aufenthalt organisiert hat.

Im Jahre 2008 sind russische und deutsche Freunde Kants zum ersten Mal zusammengekommen, um gemeinsam den Geburtstag Immanuel Kants in seiner Heimatstadt zu feiern. 
In diesem Jahr findet unsere gemeinsame Feier schon zum vierten Mal statt. 33 deutsche Freunde Kants haben diesmal die Mühen der Reise auf sich genommen, um den Geburtstag des großen Philosophen in seiner Heimatstadt zu feiern. Ich bin jetzt davon überzeugt, daß es in Zukunft so weitergehen wird.

Das Treffen der deutschen und russischen Freunde Kants, die Feier seines Geburtstags im Dom und das „Bohnenmahl“ sind eine gemeinsame deutschrussische Tradition geworden. 
Diese Tradition ist aber noch jung. Man muss jedes Jahr neu daran arbeiten, sie lebendig zu erhalten. 

Zu diesem Zweck haben wir am 12. Februar dieses Jahres, am Todestag Kants, in Berlin die Gesellschaft der Freunde Kants und Königsbergs gegründet. 
Die 60 Mitglieder dieser Gesellschaft sind Deutsche, Russen, Franzosen, Engländer, Italiener und Schweizer. Wir hoffen, dass sich noch viele Freunde Kants und Königsbergs aus verschiedenen Ländern unserer Gesellschaft anschließen. 
Die Gesellschaft will sich dafür einsetzen, das geistige Erbe Königsbergs lebendig zu erhalten und es Menschen aus verschiedenen Ländern bekannt zu machen. 
Den Untergang Königsbergs am Ende des Zweiten Weltkriegs ist ein Beispiel dafür, wie es der ganzen menschlichen Zivilisation ergehen kann, wenn es den Menschen nicht gelingt, ihre Konflikte durch Vernunft zu regeln. 
Die Tatsache, dass Königsberg heute zur Russischen Föderation gehört, bedeutet für uns alle die Chance, die deutsche und die russische Geschichte an einem Ort zu verschmelzen und diese Stadt zu einem europäischen Brückenkopf zu machen, um den Frieden in der ganzen Welt zu bewahren. 
Am 30. Dezember 1812 schlossen in Tauroggen der Preußische General Yorck von Wartenburg und der russische General Diebitsch einen Waffenstillstandsvertrag zwischen Russland und Preußen, der zum Auslöser für die Befreiungskriege wurde. 
Am 17. März 1813 erließ der preußische König Friedrich Wilhelm III. den Aufruf „An mein Volk“, den der Königsberger Theodor Gottlieb Hippel verfasst hatte, der Freund E.T.A. Hoffmanns. 
Hier in Königsberg begann der gemeinsame Kampf von Russen und Deutschen für die Befreiung Europas von der Gewaltherrschaft Napoleons. 
Ende nächsten Jahres und im Jahre 2013 werden wir das 200jährige Jubiläum dieser großen Ereignisse feiern. Unsere Gesellschaft der Freunde Kants und Königsbergs wird daran mitwirken, die Feier dieses großen Jubiläums vorzubereiten. 


Ich begrüße herzlich die ausgezeichneten Referenten des heutigen Tages, Freiherrn von Schrötter aus Freiburg, Prof. Lebuhn aus Hamburg, Propst Löber und Prof. Kalinnikow aus Kaliningrad, Prof. Hertel aus Dresden und Herrn und Frau von Keussler aus Erfurt. 
Freiherr von Schrötter wird uns jetzt erzählen, wie seine Vorfahren unter dem Einfluss Immanuel Kants den Staat und die Gesellschaft Preußens reformierten.

© April 2014 Gerfried Horst

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