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Boris Bartfeld: Manifest 2014

Kaliningrad-Kant-Königsberg

 

Dies ist ein Aufruf an Sie, die Bürger unserer Stadt und des Gebiets, und an alle diejenigen, die zwar an anderen Orten Russlands oder außerhalb seiner Grenzen leben, jedoch unsere Stadt lieben.
 

Kaliningrad-Königsberg ist eine einzigartige russische und europäische Stadt mit einem riesigen geschichtlichen Erbe, eine europäische Hauptstadt, wie es nicht viele gibt, eine Stadt, deren Geschichte schon seit dem 16. Jahrhundert mit der Geschichte des russischen Staates verbunden war. Zu jeder historischen Stadt, besonders in Europa, gehört unbedingt eine Altstadt. Ohne Altstadt ist es unmöglich, unsere Stadt zu einem ernstzunehmenden europäischen touristischen Zentrum zu machen.
 

Im Jahre 2024 werden 300 Jahre vergangen sein, seit sich die drei mittelalterlichen Städte Altstadt, Kneiphof und Löbenicht administrativ zu der einen Stadt Königsberg zusammenschlossen und der große Philosoph Immanuel Kant geboren wurde. Das ist ein höchst bedeutsames geschichtliches Datum für wissenschaftliche, kulturelle, wirtschaftliche und politische Führungskräfte weltweit. Die Werke Kants sind zur Grundlage nicht nur der zeitgenössischen Philosophie, sondern ebenso des heutigen Verständnisses der Beziehungen zwischen den Staaten sowie zwischen Staat und Bürgern geworden. Ohne Zweifel wird 2024 von der UNESCO zum „weltweiten Kant-Jahr“ erklärt werden. Kaliningrad-Königsberg wird dann die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich ziehen. In unsere Stadt werden herausragende Kulturschaffende und Wissenschaftler sowie hohe Amtsträger nicht nur Russlands und Deutschlands, sondern auch vieler anderer Länder kommen. Es ist notwendig, schon jetzt ein Konzept und einen umfassenden Plan zur Vorbereitung auf dieses Jubiläum auszuarbeiten. Außer einer Vielzahl äußerst wichtiger kultureller und wissenschaftlicher Veranstaltungen, die Kant und seiner Stadt gewidmet sind, müssen in diesem Plan auch Arbeiten vorgesehen sein, die Stadt in Ordnung zu bringen, besonders die Stadtmitte. Dazu gehört unbedingt, bis 2024 mindestens einen unabdingbaren Teil der alten Stadt wiederherzustellen. Für diese Arbeit bleiben uns nur noch zwölf Jahre. Man muss konkrete Vorschläge für die Wiederherstellung von Teilen der alten Stadt ausarbeiten, einschließlich des Königsberger Schlosses. Für unsere Generation und die Generation der jetzt Dreißigjährigen ist das eine reale, aber auch die letzte Chance, der Stadt einen würdigen Platz im kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Raum Europas zu geben. Wir müssen und können das gemeinsam tun. 


© 26. Juni 2012 Boris Bartfeld
 

Vorsitzender der regionalen Organisation

der Schriftsteller des Kaliningrader Gebiets

(Verband russischer Schriftsteller) und

Präsident der Gesellschaft

„Freunde des Bohnenkönigs“    

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